Urlaub im Vinschgau zur Frühlingszeit: Tauchen Sie ein ins Blütenmeer!

Nur noch wenig ist übrig vom Jahr 2019, denn mit dem heutigen Silvesterabend und dem morgigen Neujahrstag wird das neue Jahr 2020 eingeläutet. Neben großem Feiern und Jubeln, wie wir es auch im Feldhof DolceVita Resort tun werden, bietet sich heute eine gute Gelegenheit, das vergangene Jahr mit allen seinen guten und schlechten Seiten noch einmal vor dem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen, aber auch in die Zukunft zu schauen.

Der Winter hat im Kalender gerade erst begonnen (dem Wetter nach beehrt er uns in Naturns im Vinschgau bereits seit Ende Oktober), und wir werden Ihnen später noch einiges darüber verraten, wie sie Ihren Winterurlaub im Vinschgau optimal verbringen können. Heute blicken wir jedoch ein wenig weiter und wollen Ihnen einen Ausblick auf den Urlaub im Vinschgau im Frühling geben. Nicht jeder der verreisen möchte, ist ein Freund von spontanen Last-Minute-Buchungen, somit kann es nicht schaden, Ihnen bereits jetzt die Vorzüge einer Reise nach Südtirol in März, April oder Mai aufzuzeigen. Der Frühling im Vinschgau ist ein unvergleichliches Naturspektakel, das man gesehen haben muss und wir verraten Ihnen einige Gründe, warum!

Der Vinschger Frühling – eine Zeit der Kontraste

Selten sieht man im Alpenraum einen solchen klimatischen Unterschied zwischen Berg- und Tallagen. Schließen Sie die Augen und stellen Sie es sich vor: Die mächtigen Berggipfel glitzern noch schneeweiß, doch in den Wiesen und Wäldern im Tal sprießt schon eine Vielfalt von ersten Frühlingsboten. Krokusse und Löwenzahn. Narzissen und verschiedene Alpenkräuter so weit das Auge reicht. Zum einen kann noch fröhlich in den verschiedenen Skigebieten im Obervinschgau, im Schnalstal und im Meraner Land die Pisten hinabgewedelt werden, zum anderen laden schneefreie Wanderwege und einige bereits geöffnete Almhütten zu Ausflügen ein. All dies immer begleitet vom herrlichen Duft der neu erwachenden Natur.

Radeln durch die paradiesischen Apfelgärten

Der vorherrschende dieser Düfte hat schon seinerzeit Adam und Eva in seinen Bann gezogen. Der ganze Vinschgau ist durchzogen von großflächigen Apfelgärten, die das Markenzeichen des Tals ins In- und Ausland hervorbringen. Fast eine Million Tonnen werden jedes Jahr produziert, ein Großteil davon eben im Vinschgau. Der Anbau und die Ernte sind selbst sehenswert, doch bereits Monate zuvor, die ersten Sorten bereits Ende März, liefern die Apfelbäume die perfekte Kulisse für einen Frühlingsurlaub im Vinschgau, der unvergessliche Erinnerungen hinterlässt. Ein Meer von weiß-rosa Blüten füllt das ganze Tal, die von morgens bis abends ihren charakteristischen, leicht süßlichen Duft verbreiten und Frühlingsstimmung aufkommen lassen, die begeistert.

Einer der besten Wege, sich dieses Schauspiel hautnah anzusehen, ist auf zwei Rädern. Viele Teile des Vinschgau-Radwegs führen durch die Obstplantagen und auch andere Touren für Rennrad- und E-Bikefahrer und sogar Anfahrtswege zu MTB-Trails entführen die Radler in eine märchenhafte Welt aus Blütenpracht und paradiesischem Duft, der zu Recht von nicht wenigen Touristen mit dem Schauspiel der Kirschblütenzeit in Japan verglichen wird. Radurlaub im Vinschgau ist zu jeder Jahreszeit eine gute Idee, doch zumindest einmal sollte man ihn sich zur Apfelblüte nicht entgehen lassen.

Tipp: Von unserem Feldhof DolceVita Resort in Naturns aus ist die Vinschgau Panorama Tour besonders zu empfehlen. Fast die Hälfte der Strecke verläuft durch die Obstwiesen, während der höhergelegene Rest einen prächtigen Ausblick von oben auf die malerischen Apfelgärten bietet. Nebenbei werden noch einige Natur- und Kulturdenkmäler gestreift, um Ihnen in Erinnerung zu rufen, dass der Vinschgau auch abseits des Apfelanbaus ein wahres Kleinod der Alpen ist.
Route: An der Brücke am Bahnhof in Naturns nehmen Sie den Radweg in Richtung Reschenpass bis nach Latsch. Sie folgen der Straße durchs Dorf und den Schildern durch die duftenden Obstwiesen nach Goldrain und in Richtung Schlanders bis nach Göflan. In Göflan verlassen Sie den Radweg, fahren rechts ein Stück auf Schlanders zu und biegen in einen Feldweg ein, der Sie zur Obstgenossenschaft bringt. Am Bahnhof vorbei fahren Sie aufwärts und folgen dem Weg bis zur Staatsstraße. Nun geht es weiter nach Kortsch und hinter dem Dorf weiter dem Feldweg entlang in Richtung Allitz. Nach dem doch recht anspruchsvollen Anstieg nach Allitz durchqueren Sie die Ortschaft und nehmen die weitere Steigung zum Bergdörflein Tanas, der einzigen geschlossenen Siedlung am Vinschger Sonnenberg, in Angriff. Über die Panoramastraße erreichen Sie oberhalb von Tanas den höchsten Punkt der Tour (1.580 m). Hier erwartet Sie ein Wahnsinns-Ausblick auf die gegenüberliegende Ortlergruppe und den Vinschger Talboden, der Sie die Größe und Schönheit der zuvor durchquerten Apfelplantagen erst richtig wertschätzen lassen wird. Jetzt beginnt die längere Abfahrt nach Schluderns und zum Wahrzeichen des Ortes, der Churburg. Der Wohnsitz der Grafen von Trapp zeigt eine einmalige Sammlung von Ritterrüstungen und ist im Sommer übrigens auch Austragungsort der Ritterspiele. Von Schluderns aus, und somit wieder durch Kilometer um Kilometer von duftenden Obstwiesen, führt die Tour anschließend über den Vinschgau-Radweg zurück zu uns nach Naturns.

Besondere Belohnung für Frühaufsteher: Magisch glitzernde, gefrorene Blüten

Die betörende Wirkung der Apfelblüten entfaltet sich besonders um die Mittagsstunde, wenn die zarte Frühlingssonne am höchsten steht und die Blüten sich öffnen, um so viel davon wie möglich zu tanken. Doch auch ein Spaziergang oder eine Radtour durch den Vinschgau am frühen Morgen bietet einen ganz besonderen Bonus. Die Blüten glitzern am Baum wie Edelsteine und reflektieren das morgendliche Sonnenlicht in einem einmaligen Schauspiel wie aus dem Märchen. 

Das hat einen einfachen Grund: Für die sensiblen Apfelblüten sind zu niedrige Temperaturen am Frühlingsanfang eine große Gefahr. Sinkt das Thermometer nachts unter null Grad, was bis weit in den April gern passiert, drohen Frostschäden, die später die Ernte schädigen könnten. Deshalb wurde eine einfache, aber effektive Methode erfunden, um die zarten Knospen vor dem Frost zu schützen: die Frostberegnung. Meldet der Wetterbericht (oder die jahrelang geschulte Intuition des Apfelbauers) eine kalte Nacht, werden die sensiblen Blüten bewässert. Eine dünne Eisschicht umhüllt sie und die Wärme, die beim Gefrieren des Wassers freigesetzt wird, schützt die Blüten vor den tiefen Temperaturen. Diese Eisschicht schadet den Blüten nicht, sondern dient dem Schutz der Apfelbäume. Am nächsten Morgen dann, wenn die Sonne hinter den Bergen hervorkommt und ihre Strahlen die Eisschicht erwärmen und schmelzen, glitzern die auftauenden Blüten in ihrem Licht wie funkelnde Diamanten. Wahrlich ein Schauspiel, das Sie in Ihrem Urlaub im Vinschgau nicht verpassen sollten!

Jahrhundertealte Bewässerungskanäle, neu entdeckt

Der Status des Vinschgaus als weltweit bekanntes Obstanbaugebiet ist eigentlich verwunderlich. Der Vinschgau gilt als eines der trockensten Täler des Alpenraumes, mit 500l Niederschlag pro m² und Jahr dürften hier kaum mehr als Sträucher und vereinzelte genügsame Nadelhölzer wachsen. Schließlich werden für die Produktion eines einzelnen Kilogramms Äpfel auf das gesamte Wachstum gerechnet um die 700l Wasser benötigt, bei den unglaublichen Erntemengen, die jedes Jahr erzielt werden kommt da einiges zusammen!

Der schon fast sprichwörtliche Ideenreichtum und eiserne Wille der Vinschger hat auch hier im wahrsten Sinne des Wortes Früchte getragen. Während am am südlich gelegenen Nördersberg ein ausgeklügeltes System von Stollen, Staubecken und Tiefbrunnen für die Versorgung der Apfelplantagen mit dem Gletscherwasser der südlichen Alpenmassive sorgt, war und ist am nördlich gelegenen Sonnenberg das Jahrhunderte alte System der „Waale“ die mühevolle Antwort auf die trockenen Bedingungen. Diese Bewässerungsgräben ziehen sich kilometerlang über den ganzen Sonnenberg – und ihnen entlang die Waalwege. Diese oft schmalen und halsbrecherischen, oft breiten und gemütlichen Wege dienen den für die Waale zuständigen “Waalern” zum schnellen und gezielten Erreichen von zu reparierenden Stellen oder den verschiedenen Schleusen, die das Wasser stauen und freilassen. 

Heute sind die Waalwege zudem beliebte Wanderwege bei Groß und Klein, Jung und Alt. Vom gemütlichen Spazierweg bis zum fordernden Marsch durch tiefsten Wald ist, je nach Waal, alles vertreten. Knapp zwei Dutzend begehbare Wege sind es insgesamt am gesamten Sonnenberg; ein jeder davon lockt mit anderer Aussicht, Flora und Fauna. Erwähnenswert sind hier zum Beispiel der Latschanderwaal zwischen Latsch und Kastelbell (1:45h, 141hm, 6,4km), der Schnalswaalweg von Kastelbell über Galsaun und Tschars zum Schloss Juval von Reinhold Messner (2:00h, 300hm, 7km) und der für seine Aussicht berühmte Ilswaal am Schlanderser Sonnenberg (2:15h, 356hm, 5,4km) – doch wunderschön und im Aktivurlaub im Vinschgau immer einen Abstecher wert sind sie alle!

Bildquelle © IDM Südtirol – Stefan Schütz

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